Valen­tin, *Febru­ar 2017

Valentin19041601Valen­tin hat ein schreck­li­ches Leben hin­ter sich. Ein­ge­pfercht in einen 50cm klei­nen Hams­ter­kä­fig saß er 2 Jah­re lang allein, iso­liert und unge­liebt. Eine Tier­schutz­freun­din aus NRW bat um Hil­fe damit die­sem armen Wesen schnell gehol­fen wer­den kann. Für uns war es gar kei­ne Fra­ge, den Buben schnells­tens aufzunehmen.

Doch es gab noch eine klei­ne Hür­de, denn der Bub saß in Baden-Würt­em­berg! Unser För­der­mit­glied Miri­am hat sofort zuge­sagt, die Stre­cke zu fah­ren und leg­te vor einer Woche sage und schrei­be über 300 km zurück, um den Buben zu holen. Die Zustän­de vor Ort beschrieb sie als kata­stro­phal. Im Haus jede Men­ge Unrat, Gestank und Dreck. Der klei­ne Käfig voll­kom­men durch­nässt, nur Tro­cken­fut­ter drin, kein Heu (hat er nie bekom­men wie sich her­aus­stell­te) und eine ver­schim­mel­te Nippeltränke.

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Auf das mit­ge­brach­te Frisch­fut­ter stürz­te er sich regelrecht. 

Mitt­ler­wei­le wur­de Valen­tin bei uns kas­triert und saß nun noch sei­ne 6‑wöchige Kas­tra­ti­ons­frist ab. Er hat auf der Pfle­ge­stel­le viel gelernt und hat sich von einem scheu­en Buben, wer weiß was er alles erlebt hat, zu einem feschen und neu­gie­ri­gen Schwei­ne­mann entwickelt.

Kurz nach Absit­zen der Kas­tra­ti­ons­frist durf­te Valen­tin schon umzie­hen. Er wohnt nun bei För­der­mit­glied Ant­je in Mem­min­gen bei Rien­chen und Heu­wus­le­rin Emma. Lei­der ist dort unser Sam urplötz­lich ver­stor­ben, ein Schock für alle Betei­lig­ten. Aber die bei­den Damen soll­ten nicht lan­ge ohne einen Mann blei­ben. Die Ent­schei­dung fiel sehr schnell auf Valen­tin.
Die Ver­mitt­lung von Valen­tin war ein Klacks. Der Bub hat sich so unglaub­lich gefreut über die Mädels dass er gar nicht mehr zum Brom­seln auf­ge­hört hat. Immer wie­der lief er von einer zur ande­ren, mit viel Popo­wa­ckeln, zwi­schen­drin wie­der eine klei­ne Stär­kung am Heu oder an den frisch geschnit­te­nen Zwei­gen, aber nach paar Sekun­den ging schon wie­der alles von vor­ne los. Valen­tin war auch gar nicht schüch­tern und lief wie selbst­ver­ständ­lich im auf­ge­bau­ten Ver­mitt­lungs­ge­he­ge umher. Auch der Umzug am spä­te­ren Abend ins Gehe­ge im Wohn­zim­mer war kein Pro­blem. Ledig­lich die Damen ver­tei­dig­ten zunächst ihr "Schlaf­zim­mer", aber nach ein paar klei­nen Ver­än­de­run­gen durch Unter­stän­de und nach­dem auch Valen­tins Kuschel­körb­chen hin­zu­kam, war alles im Lot. Um 23 Uhr dreh­te er dann so rich­tig auf, wur­de uns berich­tet. Da stürm­te er min­des­tens 5 x Ram­pe rauf und Ram­pe run­ter. Viel Schlaf hat­te Valen­tins neue Gür­k­chen­ge­be­rin nicht, denn es war Mee­rie­wat­ching bis Mit­ter­nacht ange­sagt. Bereits am nächs­ten Tag hat Valen­tin schon eine Erb­sen­flo­cke aus der Hand abge­holt. Valen­tin ist aus dem Elend ins Para­dies gekom­men und wir wis­sen mal wie­der, war­um wir für ein ein­zel­nes Tier auch ger­ne so wei­te Stre­cken zurück­le­gen. Die­se Freu­de zu sehen und wie er täg­lich dem Men­schen gegen­über Ver­trau­en fasst lässt einem das Herz höher schlagen.

Lie­be Ant­je, wir dan­ken Dir für die erneu­te Adop­ti­on eines Heu­wus­lers. Valen­tin wird Euer Herz sicher­lich im Sturm erobern. Wir freu­en uns sehr dass er zu Dir durfte!

Herz­li­chen Dank auch an Chris­ti­an Kühn für die Über­nah­me der Kas­tra­ti­ons­pa­ten­schaft von Valentin.