Bertl, * ca. März 2015

Bertl ist lei­der auch schon wie­der ein sog. Rück­läu­fer. Wir hat­ten ihn am 15.12.2015 nach Neu­ried ver­mit­telt. Sei­ne Part­ne­rin ist gestor­ben und jetzt wur­de die Hal­tung been­det. Ursprüng­lich stammt Bertl aus einem tra­gi­schen Not­fall. Wir über­nah­men ihn zusam­men mit 29 wei­te­ren Tie­ren vor genau 5 Jah­ren. Die Tie­re wur­den bei ähn­lich hei­ßen Tem­pe­ra­tu­ren auf einem Dach­bo­den gehal­ten, einer nach dem ande­ren starb an Hitzschlag. 

Dar­auf­hin wur­den die Tie­re in Käfi­gen ins Freie ver­frach­tet. Bei einem auf­ge­tre­te­nen Gewit­ter saßen sie dann Wind und Wet­ter augesetzt bis zum Bauch im Was­ser. Bertl hat die­se dra­ma­ti­schen Ereig­nis­se lei­der nie ver­ar­bei­tet, er ist nach wie vor ein sehr scheu­er Zeit­ge­nos­se. Er kommt auch nicht klar dass sei­ne Freun­din tot ist. Ganz trau­rig sitzt er im Häus­chen. Wir suchen für Ber­tel mög­lichst schnell eine net­te Grup­pe, bes­ten­falls mit 2 oder 3 Mäd­chen die schon zutrau­lich sind.
Auf sei­nem letz­ten Platz hat man es mit Bertl ein biss­chen zu gut gemeint wass die Fut­ter­ver­sor­gung angeht. Er ist unglaub­lich dick, wiegt über 1.400 Gramm und hat am Kinn eine rich­ti­ge Wam­me, wie man sie sonst nur von Kanin­chen kennt. Er braucht Anrei­ze um sich zu bewe­gen und etwas abzuspecken.

Zum Glück gibt es immer wie­der Men­schen mit einem wirk­lich gro­ßem Herz und eine Fami­lie mit so einem Herz hat sich in Bertl ver­liebt. Schäf­chen hat ihren Part­ner lei­der ver­lo­ren und soll­te schnellst­mög­lich wie­der Gesell­schaft bekom­men. Die klei­ne Dame ist ein ganz net­tes Schwein­zerl und brauch­te einen Gen­tle­man. Da war Bertl genau rich­tig. Das Ken­nen­ler­nen ver­lief sehr ruhig. Erst kleb­ten bei­de nur anein­an­der ohne sich wirk­lich vor­zu­stel­len. Irgend­wann hat es bei Bertl dann doch Klick gemacht und er muss­te Schäf­chen genau­er in Augen­schein neh­men. Man hat aber gleich gemerkt wie sich Bertl gefreut hat wie­der eine net­te Dame an sei­ner Sei­te zu haben. Saß er auf der Pfle­ge­stel­le doch fast nur im Häus­chen ist er im Ver­ge­sell­schaf­tungs­ge­he­ge rich­tig aktiv gewor­den und hat auch das Erzäh­len ange­fan­gen. Zwi­schen­drin wur­de immer wie­der etwas an der Fut­ter­the­ke mit­ge­nom­men und wie­der wei­ter geratscht. Auch im Stall blieb alles ruhig und Schäf­chen hat eh erst­mal eine Pau­se benö­tigt. So ein Ken­nen­ler­nen ist halt doch anstren­gend. Die bei­den woh­nen nun in einem Boden­ge­he­ge dass regel­mä­ßig um einen 2qm Aus­lauf erwei­tert wird oder wenn die zwei wol­len auch im gan­zen Flur lau­fen können. 

Lie­be Fami­lie K., herz­li­chen Dank für euer gro­ßes Herz und dass ihr Bertl trotz sei­ner Vor­ge­schich­te ein nun end­gül­ti­ges Zuhau­se ohne Sor­gen schenkt.