Uschi

Uschi4Uschi stammt aus dem aktu­el­len Ani­mal-Hoar­ding-Not­fall aus Rott am Inn. In Koope­ra­ti­on des Tier­heim Rosen­heims mit unse­rem Ver­ein konn­ten am 10.07.2016 über 120 Meer­schwein­chen und 1 Kanin­chen auf einem ver­wahr­los­ten Grund­stück ein­ge­fan­gen wer­den. Aus­führ­li­che Infor­ma­tio­nen zu die­sem Not­fall kön­nen sie hier und hier nach­le­sen. Uschi wur­de mit 7 wei­te­ren Kanin­chen am 31. 08.2016 ein­ge­fan­gen und wir über­nah­men die 8 noch am sel­ben Tag vom Tier­heim Rosenheim.

Uschi ging es von allen 8 Kanin­chen am Schlech­tes­ten und ein paar Tage lang waren wir uns nicht sicher, ob sie über­lebt. Sie hat zwei wal­nuss­gro­ße Tumo­re an der Wam­me, star­ken Mil­ben­be­fall und dadurch ca. 20% Fell­ver­lust, Ver­schmut­zun­gen durch Kot am Hin­ter­teil und an den Pfo­ten, mas­si­ver Befall von Kok­zi­di­en und Hefen, sie ist extrem unter­ernährt, hat eine Augen­ent­zün­dung am rech­ten Auge mit einem trü­ben Fleck, sehr schlech­te Blut­wer­te und einen hohen EC-Titer. Und trotz­dem (oder gera­de des­we­gen) hat Uschi als Ers­te der 8 Kanin­chen eine tol­len End­platz bei Moni­ka, einer Tier­freun­din, die eben­falls im Kanin­chen- und Meer­schwein­chen­schutz tätig ist, gefun­den. Sie hat bereits ein pfle­ge­inten­si­ven Kanin­chen und hat sich ohne lan­ge zu zögern, ange­bo­ten, Uschi auf­zu­neh­men und ihr einen End­platz bei sich Zuhau­se zu bieten.

Fol­gen­de Mail haben wir von Moni­ka bekommen:

Uschi kam zu mir, da war sie gra­de eine Woche aus die­ser gru­se­li­gen Hal­tung befreit und hat­te die ers­ten Unter­su­chun­gen hin­ter sich. Sie hat­te Cheyl­eti­el­len, Kok­zi­di­en, Hefen, ein eit­ri­ges Auge, war total unter­nährt und zwei wal­nuß­gro­ße Kno­ten in der Wam­me. Das Blut­ergeb­nis ergab dann auch noch einen hohen EC-Titer. So wur­de die arme Uschi also 3 Wochen mit allen mög­li­chen Medi­ka­men­ten behan­delt. Die ers­ten Tage, wenn man zu ihr in den Raum kam, ist sie davon­ge­lau­fen und hat sich zit­ternd an die Wand gedrückt. Nach ein paar Tagen durf­te man sich ihr schon nähern ohne dass sie davon lief. Die gan­zen Behand­lun­gen hat sie tap­fer und ohne jed­we­de Gegen­wehr über sich erge­hen las­sen. Die ers­ten Tage muss­te ich zufüt­tern, da sie wirk­lich nicht all­zu­viel gemampft hat und ja so elend dürr war. Nun ist sie ein gros­ser Fan von Bana­ne und Honigmelone.

Mitt­ler­wei­le ist Uschi kas­triert, die Kno­ten in der Wam­me konn­ten aller­dings noch nicht ent­fernt wer­den, da sie wäh­rend der Ope­ra­ti­on klei­ne Aus­set­zer des Her­zens hat­te und die Ärz­te kei­ne län­ge­re Nar­ko­se mehr ver­ant­wor­ten konn­ten. Die Gebär­mut­ter sah wohl total furcht­bar aus und war ziem­lich ver­wach­sen und mit Flüs­sig­keit gefüllt. Die Zäh­ne sind in Ordung, aber das trä­nen­de Auge wird blei­ben, da sie lei­der auch hier eine klei­ne Wuche­rung am Trä­nen­ka­nal hat, wel­che aber nicht ent­fernt wer­den kann. Die Kno­ten in der Wam­me wer­den in eini­gen Wochen entfernt.
Trotz allem ist Uschi ein unglaub­lich lie­bes, bra­ves und dank­ba­res Kanin­chen, wel­che nach dem wirk­lich elen­den Leben dem Men­schen noch eine Chan­ce gibt ! Ich hof­fe, daß Uschi noch sehr lan­ge lebt und bin froh, daß ich die­se Zeit mit ihr tei­len darf. Ihr neu­es Frau­chen Monika
Lie­be Moni­ka, vie­len Dank, dass Du Uschi auf­ge­nom­men hast und ihr zeigst, dass Men­schen auch Gutes im Sinn haben.