Ser­a­fi­ne, * Mai 2011

SerafineZuhauseAus Not­fell­chen Ser­a­fi­ne ist eine Heu­wus­le­rin gewor­den. Es war von Anfang an äußerst schwer, die hüb­sche Dame mit Art­ge­nos­sen zu ver­ge­sell­schaf­ten. Egal ob ein ein­sa­mer Kas­trat, ein Mädel, jung oder alt – Ser­a­fi­ne fand alles doof was man ihr vor die Nase setzte.

Damit sie auf der Pfle­ge­stel­le nicht län­ger allei­ne in einem Käfig sit­zen muss­te, trenn­ten wir unser Gehe­ge mit einem Zaun ab, damit sie zumin­dest die ande­ren Damen und den Her­ren des Hau­ses hören, sehen und rie­chen kann. Sie zeig­te anfäng­lich wenig bis gar kein Inter­es­se; lag nur im Häus­chen und kam zum Fres­sen raus. Es sind nun knapp 5 Wochen ver­gan­gen, in der wir Ser­a­fi­ne lang­sam mit unse­ren ande­ren Schwein­derl bekannt mach­ten und mitt­ler­wei­le kön­nen wir sagen kommt sie ganz gut in der Grup­pe zurecht. Sie liegt nun auch mal ent­spannt in der Hän­ge­mat­te oder mit­ten im Stall ohne sofort auf der Flucht zu sein oder in Dikus­si­on mit einer Dame bzgl. des Lie­ge­plat­zes zu gehen. Mit Fut­ter kann man sie sehr gut bestechen, und das war auch eine Zau­ber­for­mel indem wir mehr­mals täg­lich klei­ne Por­tio­nen in einem klei­nen Napf anbo­ten. So war Ser­a­fi­ne immer gezwun­gen mit den ande­ren engen Kon­takt auf­zu­neh­men, und sei es auch nur kurz, indem sie ein Stück her­aus­nahm und weg­rann­te. Aber auf Tuch­füh­lung muss­te sie kur­ze Zeit gehen. In der Zwi­schen­zeit hat sie auch zu uns Ver­trau­en auf­ge­baut und holt sich die Lecke­rei­en von der Hand ab.

Kurz­um, mit Ser­a­fi­ne braucht man ganz viel Geduld. Bedingt durch ihr beweg­tes Leben bevor sie zu den Heu­wus­lern kam, die mehr­fa­chen Gebur­ten, das stän­di­ge Hin- und Her­rei­chen als Leih­meerschwein­chen, wur­de sie sehr geprägt. Wir möch­ten ihr nun end­lich ein fes­tes Zuhau­se schen­ken ohne Angst, schon mor­gen wie­der her­aus­ge­ris­sen und wo anders hin­ge­bracht zu wer­den. Die­se Zei­ten sind nun vor­bei, Ser­a­fi­ne hat ein Dach über dem Köpf­chen, und das auf ihre hof­fent­lich noch lan­ge rest­li­che Lebens­zeit. Sie teilt sich unse­ren Eigen­bau mit 1 Kas­tra­ten und 3 wei­te­ren Mädchen.