Jer­ry, *2013 – 05.05.2017

Jerry1705011Jer­ry hat­te ein schlim­mes Schick­sal hin­ter sich. In sei­nem vor­ma­li­gen Zuhau­se war er unge­liebt und über­flüs­sig, wes­halb er hät­te aus­ge­setzt wer­den sol­len, damit er bes­ten­falls von einem Auto über­fah­ren wird. Eine Tier­freun­din nahm sich dem klei­nen Kerl an bzw. ihn mit nach Hau­se. Er leb­te nun mit einem wei­te­ren Buben, Gott sei Dank har­mo­nisch, zusammen. 

Als sein Part­ner ver­starb, wand­te man sich an uns zwecks Auf­nah­me von Jer­ry. Obwohl unse­re Pfle­ge­stel­len aus allen Näh­ten platz­ten, und des­wei­te­ren Jer­ry auch noch nicht kas­triert war, sag­ten wir die Auf­nah­me zu. Er soll­te durch uns kas­triert wer­den und den Rest sei­nes Lebens in har­mo­ni­scher Grup­pen­hal­tung mit ein paar Mädels ver­brin­gen dür­fen. Doch lei­der blieb im die­ser Traum ver­wehrt. Das Schick­sal geht oft grau­sa­me Wege, die wir nicht ver­ste­hen kön­nen. Jer­rys All­ge­mein­be­fin­den war super, er war ein lie­bens­wer­ter, lus­ti­ger klei­ner Kerl, der sich in Rekord­ge­schwin­dig­keit in das Herz unse­rer lie­ben Hei­di (Pfle­ge­stel­le Mün­chen-Aubing) schlich. Auch der Tier­arzt-Check war ohne Bean­stan­dung, einer Kas­tra­ti­on stand nichts im Wege. Ein Ein­griff, den unse­re Tier­ärz­tin schon 100­te-Male rou­ti­niert für uns durch­führ­te. Doch noch wäh­rend der Ope­ra­ti­on ent­wi­ckel­te Jer­ry ein Lun­gen­ödem, sein Zustand war dra­ma­tisch schlecht. Unse­re Tier­ärz­tin tat alles in ihrer Macht ste­hen­de, ver­such­te ihn müh­sam wach zu bekom­men. Nach Pra­xis-Schluss nahm sie den klei­nen Mann sogar mit nach Hau­se, auch hier galt das gan­ze Augen­merk auf Jer­ry. Um 22.15 Uhr erreich­te uns schließ­lich die trau­ri­ge Nach­richt, dass Jer­ry den Weg in die ande­re Welt gegan­gen ist. Wir sind alle unglaub­lich trau­rig, ganz beson­ders aber natür­lich Hei­di, die nun in das lee­re Pfleg­lings­ge­he­ge schau­te und kei­ne lus­ti­gen Knopf­au­gen ihren Blick­kon­takt mehr erwiderten. 

Ein gro­ßer Dank erneut an Dr. Bar­ba­ra Homei­er, für die es oft kei­nen Fei­er­abend und kein Wochen­en­de gibt, wenn es dar­um geht, einem Tier zu hel­fen oder um des­sen Über­le­ben zu kämp­fen. Wir alle wis­sen, wie sehr auch sie das mit­nimmt, den Kampf am Ende zu verlieren.….