Flo­cke, *23.03.2015 – 05.02.2019

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Flo­cke – Kanin­chen mit Augenproblemen

Kanin­chen Flo­cke kam im Sep­tem­ber 2017 zu uns, weil sie in ihrer Vie­rer­grup­pe gemobbt und gejagt wur­de. Sie ist sehr schüch­tern und hat sich Kon­fron­ta­tio­nen immer ent­zo­gen. Ihre drei "Mit­be­woh­ner" betrach­te­ten sie des­halb als "Opfer" und haben sie gejagt, was ihr noch mehr Angst mach­te. Lei­der hat Flo­cke eine ange­bo­re­ne, sehr sel­te­ne Augenkrankheit.

Der Fach­aus­druck ist "Zir­ku­lä­res Ptery­gi­um". Dabei wächst die Bin­de­haut über die Kor­nea, den vor­ders­ten Abschnitt des Aug­ap­fels. Schon bevor Flo­cke zu uns kam, wur­de sie des­we­gen ope­riert, die Haut wuchs lei­der wie­der nach. Eine erneu­te OP, bei der die über­ge­wach­se­ne Bin­de­haut weg­ge­schnit­ten wur­de, half nur kurz­fris­tig. Inner­halb kur­zer Zeit bil­de­te sich neue Haut, die wie­der fast über die gesam­te Kor­nea wuchs. Selbst die Augen­spe­zia­lis­ten unter den Tier­ärz­ten hat­ten so einen star­ken Wuchs der Bin­de­haut noch nicht gesehen. 

rechts21.01.17
Als wei­te­re Opti­on wur­de nun ver­sucht, die Bin­de­haut nicht kom­plett zu ent­fer­nen, son­dern sie nach allen Sei­ten zurück­zu­schla­gen und am Lid fest­zu­nä­hen. Lei­der bil­de­te sich nach der OP ein Abs­zess sowie zwei Löcher in der Horn­haut. Flocke's Augen müs­sen nun seit Mona­ten mehr­mals täg­lich mit Augen­trop­fen und Sal­be ver­sorgt wer­den, dazu bekommt sie Anti­bio­ti­ka. Die gan­ze Pro­ze­dur stresst Flo­cke sehr, aber sie lässt sie tap­fer über sich erge­hen. Ob das Auge zu ret­ten ist, stellt sich erst in ein paar Wochen heraus. 

Upt­da­te Janu­ar 2018:
Mitt­ler­wei­le hat sich auch noch ein Abs­zess unter der Horn­haut gebil­det, und die Horn­haut weißt 2 Löcher auf. Die­se müs­sen von allein zuwach­sen, dazu muss aber erst der Abs­zess ausheilen.Und selbst dann ist noch nicht
gewähr­leis­tet, dass das Auge erhal­ten wer­den kann. Das Auge lässt sich nur ret­ten, wenn sie ihr Auge wie­der nor­mal schlie­ßen kann. Das soll­te gehen, wenn sich die Fäden auf­ge­löst haben und die Löcher in der Horn­haut zuge­wach­sen sind, aber in ers­ter Linie – wenn der Abs­zess aus­ge­heilt ist. Es ist ein ein­zi­ger Kreis­lauf und Wett­lauf mit der Zeit.
Pro­ble­ma­tisch ist, dass sie auch auf dem ande­ren Auge fast nichts mehr sieht.
 

Update 08.02.2018:
Unse­re Pfle­ge­stel­le tut alles men­schen­mög­li­che um die­sem Tier zu hel­fen. Mitt­ler­wei­le muss Flo­cke stünd­lich!! Augen­trop­fen bekom­men, damit das Auge nicht aus­trock­net. Wir sind schon voll­kom­men ver­zwei­felt und hof­fen, mit­tels einem Auf­ruf bei Face­book, dass sich jemand mel­det , der so eine Erkran­kung bei sei­nem Tier schon mal hat­te und uns Tipps geben kann.

Flo­cke muss­te zwi­schen­zeit­lich das lin­ke Auge ent­fernt wer­den, sie hat­te dau­er­haf­te Schmer­zen und das konn­ten wir nicht mehr ver­ant­wor­ten. Die OP hat sie gut ver­kraf­tet. Aller­dings braucht das noch vor­han­de­ne rech­te Auge dau­er­haft mehr­mals täg­lich Augen­trop­fen, ab und zu ent­zün­det es sich und dann braucht sie spe­zi­el­le Augen­trop­fen. Sie ist dau­er­haft unter Beob­ach­tung. Da sie ein sehr sen­si­bles Kanin­chen­mä­del ist und dau­er­haft Medi­ka­men­te in Form von Augen­trop­fen benö­tigt, haben wir ent­schie­den, sie nicht mehr zu ver­mit­teln. Sie bekommt nun einen Gna­den­brot­platz bei Hel­ga, ist dort unter stän­di­ger Beob­ach­tung und wird nach Strich und Faden verwöhnt.

05.02.2019:

Pfle­ge-Mom Hel­ga hat sich mona­te­lang auf­op­fernd und lie­be­voll um Flo­cke geküm­mert, sie hat sich so lan­ge tap­fer gehal­ten. Heu­te ging es ihr schlag­ar­tig schlech­ter, sie hat­te Aus­fluss aus Auge und Nase, abends dann Schnapp­at­mung und nur noch 32,5 Tem­pe­ra­tur. Ihre Lymph­kno­ten waren sehr geschwol­len und eine wei­te­re Behand­lung wäre eine Qual für sie gewe­sen. So wur­de sie schwe­ren Her­zens erlöst. Hab es gut, klei­nes Fellchen!