Wackelkopf mit unglaublicher Lebensfreude
Pflegestelle: Andrea Kraus
Patin: Tanja K.
Dobby und Mentos wurden am 05.09.2023 bei uns abgegeben, da eine schwere Krankheit in der Familie die weitere Haltung von Tieren untersagte. Dementsprechend fiel der Abschied der geliebten Tiere sehr schwer. Bei der Übergabe ist sofort aufgefallen, dass Dobby nicht gesund ist. Er wirft seinen Kopf oftmals hektisch hin und her und sobald er keinen Boden mehr unter den Füßen hat, also wenn man ihn aus dem Gehege oder der Transportbox hebt, hat er erheblichen Schwindel und Koordinationsschwierigkeiten. Beim Laufen ist er auch oft unsicher, stolpert er manchmal, und wenn er zur Seite fällt, kann er kaum selbständig aufstehen.
Wir haben Dobby sofort bei unserer Heimtier-Fachärztin vorgestellt und nach Absprache ein CT anfertigen lassen. Dabei wurde diagnostiziert, dass Dobby einen Schaden des Kleinhirns hat, vermutlich schon angeboren. Schulmedizinisch kann man leider nichts tun, wir versuchen nun deshalb eine Behandlung mit homöopathischen Mitteln, befürchten aber, dass man Dobby nicht sonderlich helfen kann und seine motorischen Störungen nicht mehr behoben werden können. Unabhängig davon ist Dobby ein äußerst liebenswerter Kerl. Er frisst ordentlich (bringt auch gute 1.100 Gramm auf die Waage) und genießt sichtlich Zuspruch von uns Menschen. Sobald man sich dem Gehege nähert kommt er schon angewackelt und bettelt um Futter. Wenn man die Hand ins Gehege legt, steigt er auch drauf und sucht Halt.
In Mentos hat er einen tollen Partner, weshalb wir die Buben in diesem Fall auch nicht trennen werden. Wenn Dobby wieder sehr unruhig ist, brommselt Mentos ganz leise und legt sich neben Dobby. Es sieht tatsächlich so aus, als ob er ihn beruhigen möchte, was auch immer klappt. Mentos ist sozusagen Dobbys Ruhepol.
Wir befürchten, dass wir niemanden finden werden, der diese beiden Buben adoptieren möchte, aber natürlich geben wir die Hoffnung nicht auf. Die neuen Besitzer müssen aber unbedingt sehr erfahrene Meerschweinchen-Halter sein und es sollten keine Kinder im Haus leben. Das Gehege muss ebenerdig sein, Dobby kann keine Etagen laufen und auch das Springen auf Unterstände etc. ist ihm nicht möglich. Gerne melden Sie sich bei der Pflegestelle wenn Sie Interesse haben, wir geben gerne Auskunft oder vereinbaren auch gerne einen Besuchstermin, wenn man sich bei ernsthaftem Interesse vorab von Dobbys Verhalten ein Bild machen möchte.
Update 26.04.2024:
Nachdem Mentos über die Regenbogenbrücke gegangen ist und Dobby zurück blieb hat unsere Pflegestelle den süßen Buben den Damen Paris, Wummi (Samoa) und Runa (CaraMia) vorgestellt. Und was wir nie im Leben gedacht hätten Dobby hat sich als richtiger Weiberheld herausgestellt. Er schreckt vor nichts zurück. Paris liebt er ganz besonders, sie will er immer besteigen und wackelt ihr hinterher. Leider schafft er es nicht ganz, er rutscht immer zur Seite, sobald seine Vorderpfötchen den Boden nicht mehr berühren. Aber er ist unablässig daran, es vielleicht doch irgendwann zu schaffen. Alle 4 fressen friedlich zusammen und bilden eine ganz harmonische Gruppe. Dobby ist wesentlich aktiver als vorher und man sieht ihn ganz oft draußen unterwegs bei Erkundungstouren. Er lässt sich auch streicheln mittlerweile und hört auf seinen Namen. Er hat so eine unglaubliche Lebensfreude. Man sieht es ihm regelrecht an, er sieht immer aus, als ob er lächeln würde.
Die Pflegestelle ist schwer verliebt in den kleinen Dobby-Dob-Dob, wie er immer gerufen wird. Für Erbsenflocken kommt er sogar aus der weitesten Entfernung angelaufen und reckt sein Wackelköpfchen entgegen. Wer kann da Widerstehen.… (Er bringt mittlerweile 1.264 Gramm auf die Waage).
Update 17.06.2025:
Dobby hatte im letzten Jahr einige Schicksalsschläge hinter sich bringen müssen, denn all seine geliebten Damen sind über die Regenbogenbrücke gegangen. Zuletzt seine ganz besonders große Liebe, Monika. Die beiden waren ein Traumpaar, es war die ganz besonders große Liebe. Untypisch für Meerschweinchen haben sie sich gegenseitig geputzt, immer – und wirklich ausnahmslos – zusammen in einem Häuschen geschlafen, oder in der Hängematte gelegen. Nach Monikas Tod hatten wir ganz große Sorge um Dobby. Er zog sich total zurück, wollte nicht mehr fressen und lag 1 Woche lang nur noch auf dem Platz an dem Monika starb bzw. wo sie zuletzt lag bevor wir sie zur Tierarztpraxis gebracht haben. Wir mussten ihn zufüttern. Und natürlich so schnell wie möglich eine Partnerin dazu setzen. Aber das war nicht so einfach, denn er hatte kein Interesse an der Auserwählten. Beim erneuten Versuch mit einem anderen Mädel kam es zur Jagerei und Dobby hat sich dabei den Kopf an einem Unterstand angeschlagen und den rechten unteren Schneidezahn dabei sehr tief unten abgebrochen.
Der Zahn wurde durch die Tierärztin entfernt und er bekam eine Woche lang Schmerzmittel und Antibiotika. Er kam einige Wochen gut mit nur einem Zahn unten zurecht, die oberen wurden 2 x im Abstand von je 2 Wochen korrigiert.
Leider wuchs der fehlende Zahn aber nicht wie üblich nach oben nach, sondern suchte sich einen anderen, sehr schlechten Weg: nämlich gerade aus nach vorne. Somit piekste die Zahnspitze in die Lippe. In der Tierklinik wurde ein Röntgenbild angefertigt und leider bleibt uns nun keine andere Möglichkeit als die Zahnwurzel operativ entfernen zu lassen. Der Termin für diesen Eingriff ist für den 30.06.2025 vereinbart. Wir hoffen inständig, dass der kleine Mann das packt, denn eine Narkose ist für ihn ein höheres Risiko als bei einem gesunden Schweinchen.
Wir berichten, sobald er die Operation überstanden hat, wie es ihm geht.
PS: Als Gesellschafterin hat er seit Mitte Mai die einäugige Molly welche ihn respektiert und ihn trotzt seiner "Wacklerei" freundlich angenommen hat.
Ein ganz besonderer Dank gilt Tanja K. die uns weiterhin als Gnadenbrotpatin unterstützt und nach Robert´s Gang über die Regenbogenbrücke nun Dobby unterstützt!