2015/10 Hil­fe in Peissenberg

Eine Tier­freun­din infor­mier­te uns, dass eine Bekann­te in Peis­sen­berg drin­gend Hil­fe benö­tigt. Die Besit­ze­rin sucht Hil­fe, sie ist mit ihren Meer­schwein­chen mehr als über­for­dert und sucht Plät­ze, da die Ver­sor­gung nicht mehr aus­rei­chend gewähr­leis­tet ist.
Sie hat­te sich die Ent­schei­dung auch nicht leicht gemacht. Aber fast blind, sowie 3 Hun­de, Pferd und ein klei­nes Baby for­der­ten ihren Tri­but und die Schwein­chen konn­ten nicht mehr adäquat ver­sorgt werden.

Die Meer­schwein­chen vor Ort in Peis­sen­berg sind die rest­li­chen aus den Zei­ten ihrer ehe­ma­li­gen eige­nen Notstation.
Es sind drei Grup­pen, sie woh­nen im Gar­ten­haus in wohl gro­ßen Berei­chen. Und sie sind nach ihren Anga­ben alle gepflegt und gesund.

Ins Tier­heim möch­te sie die Schwein­chen nicht unbe­dingt geben, da dort eine Ver­mitt­lung anders läuft als über uns. So weit, so gut.

Natür­lich haben wir dann spon­tan zuge­sagt. Wir fuh­ren hin und hat­ten auf unse­ren Pfle­ge­stel­len genug Platz.

Vor Ort dann der Schreck. Die Tie­re hat­ten zwar aus­rei­chend Platz, aber der Stall benö­tig­te eine drin­gen­de Reinigung.
Uns erwar­te­ten dort drei ver­schmutz­te und schon ein­ge­spon­ne­ne Trans­port­bo­xen. Die Tie­re waren schon in den jewei­li­gen Boxen drin, saßen bzw. ver­steck­ten sich in Feinstaubheu.

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Wir haben uns vor Ort die Tie­re kurz ange­schaut, alle waren ein­ge­staubt, alle Augen voll mit Heustaub…sie muss­ten drin­gend ver­sorgt werden.

Wir sind dann post­wen­dend zu einer unse­rer Tier­ärz­tin­nen, die sich Zeit nahm, alle Tie­re aus­führ­lich anzu­gu­cken. Alle 7 Tie­re hat­ten Haar­lin­ge und Mil­ben, sie waren eher unter­ernährt, alle Füße waren gerö­tet, Augen durch das stau­bi­ge Heu sehr gereizt.

Die bei­den Shel­tie Damen brauch­ten eine sehr aus­führ­li­che Augen­spü­lung, man konn­te rich­ti­ge Heu-Spreit­zel aus den Augen "ope­rie­ren". Bei­de muss­ten dann noch wegen einer Bin­de­haut­ent­zün­dung behan­delt wer­den. Bei dem Aus­maß an Staub an und in der Nase, den Ohren und ganz spe­zi­ell bei den Lang­haar­tie­ren, muss­te erst ein­mal eine radi­ka­le Kurz­haar­fri­sur her.

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Fen­ja, 5 Jahre Nata­scha, 4 Jahre

Zwei Glatt­haar­da­men, davon muss­te eine noch etwas beob­ach­tet wer­den. Sie hat aus­ge­präg­te Fett­lap­pen run­ter­hän­gen, ent­we­der war sie mal sehr viel dicker…oder krank.
Die Ärz­tin hat sie rein von der Optik auch älter geschätzt, als sie eigent­lich ist. Wobei sie mit 970 g schon noch eine der dicken Damen aus den drei Grup­pen ist. Auf dem dunk­len Fell von Sophie waren auch nur Schup­pen und Haar­lin­ge zu sehen. Sie hat sich, wie eigent­lich auch die rest­li­chen Tie­re, erst mal auf das Gemü­se gestürzt. Das Gewicht ging dann auch schnell wie­der hoch und die Fett­schür­zen haben sich mit der Zeit wie­der zurückgebildet.

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Sophie bei der Aufnahme Stel­la
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Sophie, 2 Jah­re ein paar Tage später Stel­la, 4 Jahre

Der Bub Pepe soll 1,5 Jah­re alt sein, wiegt aller­dings gera­de mal 630g und sah optisch nicht so toll aus. Sein Fell war stumpf, über­all hat­te der Klei­ne Kratz­spu­ren. Er hat­te laut Vor­be­sit­ze­rin Anfang des Jah­res eine Beis­se­rei in einer Böck­chen­grup­pe und wur­de wohl mehr­fach ope­riert. Er fut­ter­te wie ein Scheu­nen­dre­scher und leg­te nach und nach mit Gewicht zu. Nach­dem er mil­ben­frei war und kei­ne Stress­aus­lö­ser mehr hat­te, wur­de auch sein Haut­bild und sei­ne gan­ze Optik besser.
Sei­ne bei­den mit­ge­brach­ten Damen hat­ten nur Para­si­ten. Aller­dings zeig­ten alle Drei ziem­li­che Angst.

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Pel­le, 1,5 Jahre Quan­tas, 2 Jahre Mary, 1 Jahr

Pel­le hat am längs­ten auf ein neu­es Zuhau­se war­ten müs­sen, dafür durf­te er dann sogar sei­ne Pfle­ge­stel­len­part­ne­rin mitbringen.