2013/08 Lands­hut – Not­fall mit 300 Tieren

Landshut2"Wenn Tier­lie­be außer Kon­trol­le gerät" Das war die Schlag­zei­le einer Lands­hu­ter Zei­tung Mit­te August 2013. Dahin­ter steck­te eine Ver­ket­tung unglück­li­cher Umstän­de, die dazu führ­ten, dass auf einem Hof ca. 300 Meer­schwein­chen und Kanin­chen nicht mehr aus­rei­chend ver­sorgt wurden.

Zunächst hat­te alles mit Tier­lie­be begon­nen. Platz war genü­gend da, an Fut­ter und Heu fehl­te es auf­grund der vie­len Wie­sen im Umfeld auch nicht und so gab es dann eben auch mal Babys.…

Mal Kanin­chen, mal Meer­schwein­chen und weil genug Platz da war, durf­ten auch immer wie­der Babys blei­ben und so nahm irgend­wann das Unglück sei­nen Lauf. Die Tie­re wur­den immer mehr und mehr, die Arbeit (aus­mis­ten, füt­tern, Was­ser auf­fül­len usw.) konn­te nicht mehr bewäl­tigt wer­den und dann wur­de die Besit­ze­rin krank und muss­te ins Krankenhaus.

Es ent­stan­den Pho­tos, die jedem Tier­freund das Herz zer­reis­sen und das Vete­ri­när­amt wur­de eingeschaltet.

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Sofort war den Behör­den klar, dass hier etwas gesche­hen muss.

Nach­dem die Besit­ze­rin sehr ein­sich­tig war und die Hil­fe ger­ne annahm, konn­ten im ers­ten Schritt ca. 100 Meer­schwein­chen und Kanin­chen in umlie­gen­den Tier­hei­men unterkommen. 

BerichtLandshut

Meh­re­re pri­va­te Not­sta­tio­nen, dar­un­ter auch wir, nah­men meist träch­ti­ge Meer­schwein­chen und Kanin­chen bei sich auf. Es war eine gro­ße Auf­ga­be für jede die­ser Not­sta­tio­nen, sowohl vom per­sön­li­chen Ein­satz her als auch von der finan­zi­el­len Sei­te betrach­tet. Die Kanin­chen muss­ten gegen Kok­zi­di­en behan­delt wer­den, die Meer­schwein­chen brauch­ten Mit­tel gegen Haar­lin­ge, eini­ge Tie­re wie­sen Biss­ver­let­zun­gen auf, alle Buben muss­ten selbst­ver­ständ­lich kas­triert werden.

Sehr schwer traf es eine sehr jun­ge Meer­schwein­chen Dame die wir Raf­fae­la nann­ten. Durch eine uner­kann­te Ver­let­zung am lin­ken Vor­der­bein hat­te sie sehr star­ke Schmer­zen und konn­te schlecht lau­fen. Lei­der war das Bein­chen nicht mehr zu ret­ten und es muss­te ampu­tiert werden.

Leo Raffaela4

Raf­fae­la lebt seit­dem als Gna­den­brot­tier bei uns. Hier kön­nen Sie Rafae­las Geschich­te lesen.

Und noch etwas:
Der Fall hat gezeigt, was pas­sie­ren kann, wenn nie­mand erkennt, dass Tier­lie­be außer Kon­trol­le gerät. Sicher hät­te man eine Tier­flut in die­sem Aus­maß ver­mei­den kön­nen, wenn man frü­her Hil­fe ange­bo­ten hät­te. Natür­lich gibt es vie­le Fäl­le, in denen die Annah­me von Hil­fe abge­lehnt wird, das wis­sen wir alle – in die­sem Fall aber wäre es wohl zu einer ande­ren Ent­wick­lung gekom­men. Also bit­te nicht die Augen ver­schlie­ßen, wenn man ent­deckt, dass in sei­nem Umfeld Tie­re gehor­tet werden.

Über die Heu­wus­ler konn­ten aus die­sem Notfall 

23 Meer­schwein­chen und 52 Kaninchen 

in neu­es Zuhau­se ver­mit­telt werden!

KollageLandshut