Peg­gy – Eine klei­ne Neujahrsgeschichte

Peggy11Zum Jah­res­be­ginn möch­ten wir etwas Erfreu­li­ches berich­ten, bzw. die Geschich­te einer zart besai­te­ten See­le erzäh­len. Eini­ge haben bestimmt die Geschich­te von Peg­gy auf der Home­page mitverfolgt.

Man mag es kaum glau­ben, aber unser "Här­te­fall" Peg­gy hat nun end­lich eine Grup­pe gefun­den in der sie sich mehr als wohl­fühlt. Sie ist zwar nicht sehr weit weg­ge­zo­gen, hat aber nun ihren Traum­mann und ein paar net­te Damen gefunden.

Peg­gy stand ja schon etwas län­ger auf der Home­page und sie hat uns gezeigt, dass Tie­re auch schon mal eine Zeit allei­ne blei­ben wol­len. Um wohl auf die rich­ti­gen Part­ner bzw. Grup­pe war­ten.…. Peg­gy zeig­te sich als ein sehr auf­ge­weck­tes, neu­gie­ri­ges und auch akti­ves Mee­ri­mä­del. Sie ist sehr selbst­be­wusst und zeigt einem ihre Gren­zen schnell auf, not­falls auch schon mal mit ihren Zäh­nen. Auf der Pfle­ge­stel­le wur­de sie lie­be­voll "Bru­tus" genannt, aber böse kann man die­sen char­man­ten Augen nicht sein.

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Trotz­dem war es ein klei­ner Här­te­test für die Pfle­ge­stel­len, vor­al­lem aber für die aus Peggy's Sicht nicht gewoll­ten Partnertiere.

Peg­gy hat­te seit ihrer Wie­der­kehr zu den Heu­wus­lern bei lei­der allen Ver­ge­sell­schafts-Ver­su­chen die poten­zi­el­len neue Mee­ri­part­ner/-innen wirk­lich arg gebis­sen. Und das so blitz­schnell, dass sogar die rou­ti­nier­tes­ten, lang­jäh­rigs­ten Team-Mit­glie­der nicht schnell genug ein­grei­fen konn­ten. Selbst eines unse­rer eige­nen Mee­ri-Damen, der es danach gesund­heit­lich sehr schlecht ging, muss­te Peg­gys Zorn einstecken.

Auf der Pfle­ge­stel­le bewohn­te sie daher „nur“ einen Käfig aber mit Aus­lauf und direk­ten Kon­takt (getrennt durch ein Git­ter) zu den dort woh­nen­den eige­nen Schwein­chen. Durch das Git­ter wur­de auch flei­ßig gebromm­selt, stun­den­lang gequas­selt und auch schon mal das Fres­sen ver­sucht zu sti­bit­zen. Wir wis­sen ja alle, auf der ande­ren Sei­te des Zau­nes schmeckt es bes­ser, auch wenns im Gar­ten­aus­lauf das z. B. glei­che Gras ist.…

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Doch sobald das Git­ter weg war, leg­te sich Peg­gy in rasan­ter Geschwin­dig­keit mit jedem ande­ren Schwein­chen an.

Peg­gy schien mit ihrer Situa­ti­on mehr als gut zurecht zu kom­men, sie wirk­te tat­säch­lich zufrie­den. Wenn unser Kas­trat rief, kam sie sofort nach­gu­cken, dann wur­de durchs Git­ter geschnüf­felt und wenn Peg­gy genug hat, ging sie wie­der und schien ihre ein­sa­me Ruhe im Haus zu genie­ßen. Nach­dem Peg­gy nun aber mit dem Käfig viel Wohn­zim­mer­flä­che blo­ckier­te, muss­te sie kurz umzie­hen, da wir umstel­len woll­ten um wie­der etwas mehr Wohn­flä­che zurück­zu­be­kom­men.
Nun saß Peg­gy allei­ne im groß­zü­gig gebau­ten Pfle­ge­stall, in Hör­wei­te von den ande­ren Schwein­chen aber nicht mehr im Blick­kon­takt.
Und man glaubt es kaum, die agi­le klei­ne Rent­ne­rin fand das gar nicht lus­tig. Kam nur noch zum Fres­sen raus, hat sich kaum noch bewegt. Und sie sprang bis dahin für ihr Alter nor­ma­ler­wei­se wie eine Wahn­sin­ni­ge auf alles hoch, bet­telt laut­hals was das Zeug hält und erhasch­te sich damit die dicks­ten Brocken.

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Also haben wir unse­ren Eigen­bau ver­scho­ben, so dass Peg­gy schnell wie­der in Sicht­wei­te konn­te.
Nach­dem die­se nun (nur) 4 Tage getrennt gelebt hat­te, glaubt man gar nicht wie span­nend der Umzug war. Der Stell­platz war zwar ande­res aber die Ein­rich­tung wie gewohnt.
Als sie merk­te, wo sie war, flitz­te sie laut quiet­schend vie­le Run­den durch den Aus­lauf, tob­te, sprang wie wild umher und alles wur­de mar­kiert.
Seit Peg­gy wie­der in Sicht­kon­takt mit unse­rer Grup­pe stand, wur­de sie sofort wie­der agi­ler und auch unse­re Grup­pe schien sich auf­rich­tig zu freu­en, selbst der kran­ke Kas­trat bromm­sel­te was das Zeug hielt.

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Nach­dem der Kas­trat dann plötz­lich ver­starb, wur­de Peg­gy immer ruhi­ger und zog sich wie­der zuneh­mend zurück. Nur wegen der ande­ren Mädels kam sie kaum noch aus ihrem Stall raus. So mach­ten wir uns vie­le Sor­gen und eine Lösung muss­te her.

Da auch die eige­ne Grup­pe unter dem Ver­lust des Kas­tra­ten Pro­ble­me zeig­te, durf­te ein klei­ner "Urmel" ein­zie­hen. Kur­zer­hand haben wir eine erneu­te Ver­ge­sell­schaf­tung ver­sucht. Wir waren (durch die vor­her­ge­gan­ge­nen Bei­ße­rei­en) mehr als auf­ge­regt, doch es pas­sier­te NICHTS!!! Urmel hat Peg­gy und allen ande­ren Mädels gezeigt, wo es lang geht und Peg­gy ver­hielt sich, als ob sie noch nie wo anders gewohnt hätte.

Kur­zer­hand ist sie sogar nach dem Ent­fer­nen des bis­he­ri­gen Schutz­zau­nes sofort in den Eigen­bau ein­ge­zo­gen. Sie guck­te zwar schon noch­mal in ihren "alten" Käfig, hüpf­te rein, lief eine Run­de war aber post­wen­dend wie­der in der Nähe von den anderen.

Sogar mit der von Peg­gy vor 2 Mona­ten zer­bis­se­nen Cin­der herrsch­te plötz­lich inni­ge Freund­schaft. Die bei­den beschüt­zen sich gegen­sei­tig und schei­nen heu­te die bes­ten Freun­din­nen zu sein, selbst vor gegen­sei­ti­gem Put­zen machen die bei­den kei­nen Halt. Die 5‑er Grup­pe zeigt sich als vor­bild­lich harmonisch. 

Also war natür­lich klar dass Peg­gy den Rest ihres Lebens bei uns auf der Pfle­ge­stel­le blei­ben darf.

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Das zeigt uns mal wie­der wie sen­si­bel klei­ne Meer­schwein­chen sind. Peg­gy moch­te zwar lan­ge in kei­ner Grup­pe klar kom­men, aber ganz ohne Part­ner­tie­re geht es dann auch nicht. Selbst wenn man sich nur sieht, scheint das sehr viel für das See­len­le­ben auszumachen.

In die­sem Sin­ne wün­schen wir allen ein­sa­men Meer­schwein­chen, aber natür­lich auch den Kanin­chen, dass sie einen Part­ner – oder bes­ser noch eine Grup­pe – für's Leben finden!

Den Men­schen wün­schen wir dafür die nöti­ge Geduld und das nöti­ge Ver­ständ­nis in oft­mals aus­weg­s­los erschei­nen­den Situationen.

Auf ein gesun­des, glück­li­ches und sor­gen­frei­es Jahr 2015!

Ihre Nico­le und Tan­ja Mül­ler (Pfle­ge­stel­le Peggy)

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vom gesam­ten Heuwusler-München-Team